Singer Akustik unterstützt das Projekt SIMOPERA des IFAF Berlin bei der Umsetzung der Richtlinie 2003/10/EC mit dem Ziel, Musiker*innen im Orchestergaben vor zu hoher Lautstärke zu schützen. Hohe Schalldruckpegel in Orchestergräben sind ein verbreitetes Problem in Opernhäusern. Durch Einsatz neuer Methoden zur raumakustischen Bestandsaufnahme und Simulation, sollen gezielte Maßnahmen zur Kontrolle des Schalldruckpegel im Orchestergraben entwickelt werden, ohne die wahrgenommene Akustik im Zuschauerraum zu beeinflussen. Bestandteile der Pilotarbeit sind die räumliche Abtastung des Schallfeldes mit Arraytechnik und die Simulation der Akustik mit strahlen- und wellenbasierten Methoden (Raytracing, FEM, BEM). Singer Akustik unterstützt das SIMOPERA Projekt mit Messtechnik und Software.
Die gezeigten Abbildungen stammen von der Dr. Clauss GmbH.
Raumakustik
Old Food by Ed Atkins - Martin Gropius Bau /
In dem auf drei Jahre angelegten Programm „Immersion“ der Berliner Festspiele werden in regelmäßiger Folge künstlerische Arbeiten zur Aufführung und Ausstellung gebracht – als Performance oder Skulptur, Choreographie, Narrative Space oder in Zusammenarbeit mit ARTE entwickelte Virtual Reality Experience. Die Ausstellung "Old Food" des Künstlers Ed Atkins ist Teil dieses Programms. Studio Singer begleitete die Vorarbeiten zu Architektur und Akustik. Ziel der Ausstellungsarchitektur war es, die Medieninstallation im Sinne des Künstlers zu präsentieren und die akustische Situation der Räume so zu verbessern, dass das Tonmaterial im Sinne des künstlerischen Werks erfahrbar wird.
„Old Food“ ist Atkins’ bisher umfangreichste Installation und choreografiert auf Monitorwänden und Flat-Screens ein Kammerspiel, das auf dubiose Weise sentimental und historisch ungenau wirkt. Mit den Mitteln von Karikatur und Parabel beschwört es das Niemandsland nostalgischer TV-Fantasywelten herauf, deren entgleisender Eskapismus das Scheitern des Fantastischen ausgerechnet an romantischen Weltentwürfen vorführt. Anders als viele von Atkins’ vorangegangenen Arbeiten ist „Old Food“ langsam – lahmgelegt und erschöpft von der eigenen offenkundigen Oberflächlichkeit. Und doch bewegt sich „Old Food“, taumelnd gefangen in einem schwermütigen Konzert, nach innen und außen abkippend."
© Ed Atkins, “Old Food”, 2017, Installation view, Martin-Gropius-Bau, Berlin, Photo: Mark Blower.
Courtesy the artist, Galerie Isabella Bortolozzi, Berlin, Cabinet Gallery, London, Gavin Brown’s Enterprise, New York, Rome and dépendance, Brussels
Absorptionsmessung Vorhang Plectere /
Die Designerin Petra Vonk ließ das Absorptionsvermögen des visuell transparenten Filzvorhangs Plectere durch Singer Akustik bestimmen. In der Vorbereitung fertigten wir drei Holzständer an, mit welchen die Anordnung als flächiger Wandabsorber und die Aufstellung von drei Elementen im Raum möglich war. Die unterschiedlichen Anordnungen wurden mit der Hallraummethode in Bezug auf ihr Absorptionsvermögen im Hallraum des Staatlichen Instituts für Musikforschung vermessen. Das entstandene Messprotokoll umfasst alle notwenigen Angaben für den europäischen und den angloamerikanischen Markt, mit denen Fachplaner und Architekten raumakustische Entwürfe entwickeln.
Mehrzweckraum an der Universität der Künste Berlin /
Raumakustische Gestaltung eines Vortragsraums
In Zusammenarbeit mit Blieske Architects Lightning Desingers plante Studio Singer die Raumakustik für einen Arbeitsraum der Universität der Künste Berlin. Die Planungsziele waren eine gute bis sehr gute Sprachverständlichkeit im Vortragsbereich des Raumes (mit und ohne elektroakustischer Verstärkung des Vortragenden) sowie eine akustische Trennung zwischen den Arbeitsbereichen. Die Raum- und Elektroakustik wurde am Computermodell (Raytracing) entwickelt.
Der Auftraggeber wünschte sich die Anmutung eines Workshops. Um den akustischen und gestalterischen Anforderungen zu entsprechen, wurde die Decke vollflächig mit geeigneten Baffles aus Holzwolle behangen. Die Kontrollmessung nach Ausführung im Sommer 2018 konnte die Wirksamkeit der akustischen Maßnahmen nachweisen.
Kindergarten LOK18 /
Für den Kindergarten LOK18 am Lokdepot in Berlin Kreuzberg hat SINGER AKUSTIK im März 2018 eine raumakustische Erfassung der Gruppen- und Lernräume im alten und neuen Gebäude vorgenommen. Die Messergebnisse dienten als Basis für die Ausführung von raumakustischen Verbesserungen der Räume in Form einer Elterninitiative. Behandelt wurden vier Räume, in denen Kinder nach Altersgruppen getrennt spielen, lesen, musizieren und ein größerer Gruppenraum. Das Material, das wir in den letzten Jahren immer wieder in unsere Planung integriert haben, ist äußerst effektiv und entsprach dem kleinen Budget, das uns zur Verfügung stand. Die Form der Dreiecke hat uns ermöglicht, sich den unterschiedlichen Maßen der Räume und festen Deckenobjekten anzupassen. Aufgrund des großen Erfolgs der Maßnahme überlegt die Kita, weitere Räume mit den Platten auszustatten.
Privatwohnung am Lokdepot /
Projekt zur Verbesserung der Raumakustik in einer Wohneinheit
Ein großer über zwei Geschosse reichender Raum, welcher Küche, Korridor und den Wohnbereich umfasst, wies eine zu hohe Nachhallzeit auf. Dies führte zu erschwerten Hörbedingungen bei Mahlzeiten und Gruppengesprächen. Die Bewohnerin beauftragte uns, eine akustische Messung des Ist-Zustands durchzuführen und daraus einen Optimierungsvorschlag abzuleiten. Unter den von unserem Studio vorgeschlagenen Werkstoffen, fiel die Wahlauf einen akustisch wirksamen Vorhang, der die Nachhallzeit deutlich senkt und eine gute Sprachverständlichkeit gewährleistet.
Auditorium Oscar Niemeyer /
In Zusammenarbeit mit der Universität von Neapel und dem Staatlichen Institut für Musikforschung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz vermaßen wir das Oscar Niemeyer Auditorium in Ravello mit einem Kreisarray. Während die klassische Punktmessung die Schalleinfallsrichtungen nicht beachtet, können mit dem Kreisarrays frühen Reflexionen räumlich getrennt und analysiert werden.
Reflexionen im führen, deterministischen Schallfeld bestimmen unsere Wahrnehmung der Raumdimensionen. Bei einer musikalischen Aufführung tragen Sie entscheidend zu den Erfahrungen von räumlicher Staffelung und Umhüllung bei. Akustiker versuchen tendenziell, frühe Reflexionen für diese Empfindungen zu nutzen, ihnen jedoch einen hohen Grad an Diffusion aufzuprägen, um deren Schärfe zu reduzieren.
Das Auditorium Niemeyer sollte ursprünglich nur aus einer Überdachung bestehen, um bei Regen eine Alternative zur Konzertbühne in der Villa Rufolo zu bieten. Aus raumakustischer Sicht wäre das in hohem Grad enttäuschend und so erwirkten die Akustiker Dragonetti und Romano das Schließen des Gebäudes. In Bezug auf die Geometrie und Materialität entstand ein asymmetrischer Bau. Die Herausforderung für die Akustiker bestand nun in einer Oberflächengestaltung, welche diese Asymmetrie akustisch balanciert.