Auditorium Oscar Niemeyer / by Anton Schlesinger

In Zusammenarbeit mit der Universität von Neapel und dem Staatlichen Institut für Musikforschung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz vermaßen wir das Oscar Niemeyer Auditorium in Ravello mit einem Kreisarray. Während die klassische Punktmessung die Schalleinfallsrichtungen nicht beachtet, können mit dem Kreisarrays frühen Reflexionen räumlich getrennt und analysiert werden.

Reflexionen im führen, deterministischen Schallfeld bestimmen unsere Wahrnehmung der Raumdimensionen. Bei einer musikalischen Aufführung tragen Sie entscheidend zu den Erfahrungen von räumlicher Staffelung und Umhüllung bei. Akustiker versuchen tendenziell, frühe Reflexionen für diese Empfindungen zu nutzen, ihnen jedoch einen hohen Grad an Diffusion aufzuprägen, um deren Schärfe zu reduzieren.

Das Auditorium Niemeyer sollte ursprünglich nur aus einer Überdachung bestehen, um bei Regen eine Alternative zur Konzertbühne in der Villa Rufolo zu bieten. Aus raumakustischer Sicht wäre das in hohem Grad enttäuschend und so erwirkten die Akustiker Dragonetti und Romano das Schließen des Gebäudes. In Bezug auf die Geometrie und Materialität entstand ein asymmetrischer Bau. Die Herausforderung für die Akustiker bestand nun in einer Oberflächengestaltung, welche diese Asymmetrie akustisch balanciert.